Während das Kegeln schon vor dem 2.Weltkrieg betrieben wurde und eine gewisse Tradition besaß, fing man erst mit der Gründung der SG Geltow mit dem wettkampforientierten Fußballspiel in Geltow an.

Die ersten Gegner waren Ferch und Bliesendorf. Da die Spielerfahrung fehlte, Technik und Taktik kaum ausgebildet waren, musste die erste Geltower Fußballmannschaft Lehrgeld zahlen. Im Dezember 1950 stand die Geltower Mannschaft in der Kreisklasse von 17 Mannschaften an vorletzter Stelle mit 6 : 65 Toren und 3 : 19 Punkten. Arthur Knuth berichtete mir, dass sie oft in einem Spiel Gegentore in zweistelliger Höhe „kassierten“. Die Wegbereiter des Geltower Fußballs waren damals Arthur Knuth, Helmut und Sohn Heinz Adamschewski, Arthur Reichert, Heinz Bülow, Hans Schneider, Ludwig Böhm, Bruno Paech, Horst Pohl, Emil Schulze und Herrmann Lindemann.

Herrmann Lindemann hat besonders in den ersten Jahren die Entwicklung der SG Geltow befördert. Von 1953 bis 1959 war er Vorsitzender der SG und Sektionsleiter Fußball und wurde von 1963 bis 1969 erneut wieder mehrere Wahlperioden zum Vorsitzenden gewählt .Unermüdlich war er in vielen Funktionen für die SG Geltow tätig Dazu möchte ich eine treffende Aussage aus dem „Vereinsgeflüster 1953“ wiedergeben. Das „Vereinsgeflüster“ war eine Festzeitung, in der zu den Weihnachtsfeiern der Sportgemeinschaft in den Jahren 1952 bis 1959 unter dem Motto `Humor ist, wenn man trotzdem lacht` Episoden und Eigenarten der einzelnen Mitglieder in Versform gesetzt wurden.

„Als Spartenleiter(damals Bezeichnung für Abteilungsleiter) findet selten sich solch Mann,
Wie es ist unser langer, dicker Lindemann. Fachausschuss, Schiedsrichter, Fußballer, Einkäufer, Spielertransporteur per Auto, Platzkassierer und Säufer.“

Die Bezeichnung in diesem Vers als Einkäufer bezieht sich darauf, dass Herrmann Lindemann einerseits bei der Handelsorganisation tätig war andererseits einige Fußballer aus Potsdam für die Geltower Mannschaft gewinnen, um nicht zu sagen einkaufen konnte. Seitdem haben immer wieder auswärtige Spieler die Fußballmannschaften von Geltow verstärkt.

Die Verfasser dieser „Vereinsgeflüster“ waren Wolfgang Teuber, Fritz Gromann, Emil Schulze, Klaus Heinz, Lothar Sühring und der noch immer für die Öffentlichkeitsarbeit tätig Sportfreund Herbert (Molli) Lissowski.

Ein weiteres Problem war die Bereitstellung eines geeigneten Spielfeldes. Auf dem jetzigen Sportplatz in Geltow standen früher die Netze der Fischer, mitten durch die Fläche führte ein Wassergraben. Er musste später aufgefüllt werden. Zur Gründerzeit hatte er auch nicht die jetzigen Ausmaße. Unter Mithilfe der ansässigen Gemüse- und Obstanbaubetriebe wurde durch Aufschüttungen die erforderliche Platzgröße erreicht.

Außerhalb spielte man oft auf Sandplätzen, die auch schon mal bergauf gingen. In der Gründerzeit bezahlte jeder seine Spielkleidung selbst .Oft wurde auch in Igelhitschuhen, eine Art Gummischuh, gespielt. Zu den Spielen fuhr man mit dem Fahrrad oder später mit einem für Personentransporte nicht zugelassenen LKW. Ich selbst kann mich noch erinnern, dass die „Alten Herren“ noch Ende der 60ziger Jahre von Horst Pohl, der gleichzeitig auch Spieler war, mit seinem LKW zu den Auswärtsspielen gefahren wurde .Kein Spieler besaß damals einen PKW.

In der Saison 1951/52 startete die 1 Männermannschaft in der Fußball-Kreisklasse Staffel A, musste jedoch ein Jahr später in die II. Kreisklasse absteigen. Zu dieser Zeit gab es neben einer 2. Männer eine gute Jugendmannschaft. Der Aufstieg der 1 Männer in die 1. Kreisklasse gelang 1955.