Bereits vor der Gründung des neuen Sportvereins wurde der Kegelsport als Freizeitsport betrieben, denn Geltow besaß zu dieser Zeit zwei Kegelbahnanlagen. Eine befand sich in der Gaststätte „Grüne Laube“ (jetzt Chausseestr1), die andere in der jetzigen Sportlergaststätte „Am Grashorn“,.

Initiator dieses Freizeitkegelns war Christian Bohn. Der Beweis dafür ist ein Schreiben vom 10.12.1949 an seine Kegelbrüder, die ich in seinen Unterlagen fand und wörtlich wiedergeben möchte:
„Liebe Kegelbrüder !

Ich glaube dem Wunsche aller zu entsprechen, wenn auch wir zu einem gemütlichen Weihnachts-Kegelabend zusammenkommen und ich bitte daher am kommenden Mittwoch, dem 21.12.49 abends um 8 Uhr auf der Kegelbahn zu erscheinen . Spannende Kämpfe mit je 100 Kugeln sollen den Abend beleben und jeder Kegelbruder kann dazu beitragen, indem er ein kleines Weihnachtspaket mitbringt. Jeder soll einen Preis gewinnen. Der „Beste“ soll extra belohnt werden und der nicht zurecht kommen kann erhält einen Trostpreis. Wir wollen auch die NEUNER-WERFER auszeichnen. Also liebe Kegelbrüder erscheint geschlossen in bester Stimmung am kommenden Mittwoch um acht Uhr.

Mit Kegelgruß und Händedruck“

Mit der Gründung der SG Geltow entstand folglich auch die Sektion Kegeln mit ihrem ersten Sektionsleiter Karl-Heinz Splettstößer , der 1953 von Christian Bohn abgelöst wurde. Unmittelbar danach begannen auch die ersten Wettkämpfe, die zunächst als Freundschaftswettkämpfe ausgetragen wurden. So konnte ein Wettkampf am 14.4.195o gegen die Mannschaft vom Kegelclub Himmelfahrt Bornim gewonnen werden.

Die Kegler der ersten Stunde waren Alfred Lübbe, Gerhard Reich, Karl-Heinz Splettstößer, Arthur Knuth, Fritz Schulze, Karl Lübbe, Artur Reichert, Christian Bohn,FritzGromann und Kurt Bastian. Bei den Frauen waren es Martha Splettstößer, Hilde Knuth, Ruth Schulze, Gerda Pennicke, Helga Rieck, Irma Neie, Käthe Gromann und Johanna Jeschke. Also eine noch sehr kleine Gruppe.

Um für den Kegelsport zu werben, veranstalteten die Kegler am 1.Mai 1953 ein Werbekegeln in der „Grünen Laube“. Wie sollte man aber dieses Werbekegeln mit Preisen finanzieren ? Die finanziellen Mittel waren knapp. Für das Benutzen der Bahn musste man Bahngeld zahlen. Da nach jeder Kugel die Kegel mit der Hand aufgestellt werden und die Kugel in die Rücklaufrinne gelegt werden musste, brauchte man Geld für die Aufsetzer. Die Geltower Jungen konnten so ihr Taschengeld aufbessern und bekamen zusätzlich kostenlos eine Bockwurst und ein Getränk.

Die drei Hauptpreise wollte die SG Geltow selbst bezahlen, aber woher sollten die zusätzlichen Preise herkommen .In einem Aufruf des Maikomitees der SG Geltow bat man deshalb die Einwohner um eine kleine Gabe oder Spende. Man orientierte dabei auf Eier, Wurst oder dergleichen. Dieser Aufruf war ein voller Erfolg. Die Geltower Bauern und Einwohner spendeten unter anderen 175 Eier, 3 Schlackwürste, 3 kg Zucker, 2 Flaschen Schnaps, 2 Butterkremtorten, die als Preise beim Kegeln ausgegeben werden konnten. Es waren attraktive Preise für die damaligen Verhältnisse ,denn Lebensmittel gab es auf Lebensmittelkarten. Wollte man zusätzliche Lebensmittel kaufen, musste man teuer bezahlen.

Seit dem März 1951 nahmen die Geltower Keglerinnen und Kegler an den Spielserien der Kreisklassen teil. Mit unterschiedlichen Erfolgen bestritt man die Wettkämpfe bei den Frauen gegen Alt Töplitz, Stahl, Lok sowie Aufbau Brandenburg und bei den Männern gegen Einheit Potsdam, Motor Babelsberg, Motor Teltow, Lok Potsdam und Alt Töplitz.

Gegen Ende der 50ziger Jahre hatte sich die Sektion Kegeln zu einer stabilen Sportgruppe entwickelt. Regelmäßiges Trainieren und gesellige Zusammenkünfte förderten den Zusammenhalt und die Teamfähigkeit. Das war auch ein Verdienst von Christian Bohn, der aufgrund des Alters 1957 von Klaus Heinz als Sektionsleiter abgelöst wurde. Die Erfolge blieben daher nicht aus.

Die Keglerinnen waren es, die zuerst die Leistungsakzente setzten. In der Spielserie 1959/60 wurden sie Staffelsieger in der Kreisliga.

Den wohl spektakulärsten Erfolg einer Sportlerin der SG Geltow gelang Irma Pfeiffer im Jahre 1959. Nachdem sie Kreismeister geworden war und bei den Bezirksmeisterschaften den 2.Platz belegt hatte wurde sie im Juni 1959 Deutscher Einzelmeister auf Bohlebahnen