Leere Sporthalle, leere Fußballplätze, leere Kegelbahnen – wochenlang keine Mitglieder weit und breit auf dem Vereinsgelände. Zustände, die für uns alle völlig neu sind. Und an die wir uns auch nicht gewöhnen wollen.

Natürlich mussten wir, wie alle anderen, uns an die strengen Auflagen halten. Aber was das für unseren Sportverein bedeutet, wollen wir hier nachfolgend schildern.

Unser 2. Indoor-Flohmarkt musste abgesagt werden; alle hatten sich schon so darauf gefreut und es gab diverse Anmeldungen. Keine Sorge – holen wir nach und dank Indoor sind wir ja wetterunabhängig.

Viel schwieriger, weil anfangs unklar – müssen wir unsere Mitgliederversammlung absagen, zu der wir ja bereits eingeladen hatten. Und darf dann der Vorstand trotzdem weiterarbeiten, selbst wenn er vorerst nicht neu gewählt wurde. Rechtliche Unsicherheiten, die wir erst mit Hilfe vom Landes- und Kreissportbund klären konnten.

Noch unklarer, weil in weiter Ferne und doch ganz nah: unser 70-jähriges Vereinsjubiläum, welches wir mal nicht im Vereinsgebäude, sondern extra im Kongresshotel Potsdam feiern wollten. Und nun? Können wir keine Karten verkaufen; niemand weiß, ob die Feier stattfinden kann, alle Vorbereitungen stagnieren. Daher haben wir uns zuletzt im erweiterten Vorstand mit den Abteilungsleitern dazu verständigt, das Jubiläum auf unsere Weihnachtsfeier zu verschieben. Dafür bedarf es aber noch Absprachen mit dem Hotel. Wir werden unsere Mitglieder rechtzeitig davon in Kenntnis setzen, ob wir das so organisiert bekommen.

Was ist gänzlich anders? Wir wollten unbedingt unsere Kommunikation aufrechterhalten. Daher finden unsere monatlichen erweiterten Vorstandssitzungen mittels Telefonkonferenz statt. Und nachdem sich jeder daran gewöhnt hat, fühlt sich das fast wir normal an. Trotzdem fehlt uns der persönliche Austausch.

Haben wir finanzielle Einbußen? Leider ja – und nicht zu wenig. Neben den Tagen, wo die Halle durch Dritte ursprünglich gemietet wurde, finden auch keine Geburtstagsfeiern, Kegelbahnabende oder sonstige Veranstaltungen in unserem Mehrzweckzentrum statt. Alles Einnahmen, die wir gut gebrauchen könnten, um das Vereinszentrum in Schuss zu halten, die Außenanlagen weiter zu verbessern, die Fußballplätze zu pflegen und alle laufenden Nebenkosten, wie z.B. Heizung und Strom zu bezahlen. Auch wenn es weniger Nebenkosten sind, so fallen doch immer noch welche an. Leider kann man solche Gebäude nicht auf Null herunterfahren. Ebenso fehlen die Einnahmen aus unserer Vereinsgaststätte, aber wir wollten mit gutem Beispiel vorangehen und haben unserem Pächter gleich als die Einschränkungen für die Restaurants beschlossen waren, einen Verzicht auf Miete von uns aus angeboten, die er dankend angenommen hat. Weil man eben auch in solchen Zeiten zusammenstehen muss.

Aber das wirft natürlich alle unsere finanziellen Planungen für dieses Jahr über den Haufen: so wollten wir einen neuen Beach-Volleyballplatz bauen, müssen wir unbedingt eine neue Beregnungsanlage für den oberen Fußballplatz installieren und die seit Jahren schlechte Flutlichtsituation verbessern. Das war jetzt schon finanziell herausfordernd, wird aber aufgrund der aktuellen Umstände nicht zu schaffen sein.

Und dann kommen natürlich noch die Mitglieder, die möglicherweise auch zu Recht nachfragen, ob sie denn ihre Mitgliedsbeiträge bezahlen müssen, obwohl sie nicht trainieren oder ihrem Hobby nachgehen können. Was soll man da als Vorstand antworten? Wir brauchen eure Mitgliedsbeiträge, um die laufenden Kosten trotzdem zu refinanzieren oder eher kein Problem – wir erstatten die Mitgliedsbeiträge anteilig, aber müssen dann bei vielen geplanten Anschaffungen oder notwendigen Reparaturen auf die Bremse treten? Diese Entscheidung haben wir aufgeschoben und werden uns gemeinsam mit den Abteilungsleitern abstimmen – je nachdem, wann der komplette Trainings- und Wettkampfbetrieb wieder starten und jeder wieder Sport treiben kann. Wir werden auf jeden Fall vor der nächsten Abbuchung von Beiträgen eine Entscheidung treffen und die an alle Mitglieder kommunizieren.

Genauso, wie wir als bald möglich unsere Mitgliederversammlung nachholen müssen – auch hier kann aktuell noch Kein neuer Termin genannt werden, solange wir nicht wissen, wann wir wieder die Vereinsgebäude betreten und gemeinsam nutzen können. Erst wenn das wieder klar ist,  werden wir erneut unter Einhaltung aller Fristen eine Einladung an alle Mitglieder versenden können.

Aktuell diskutieren ganz viele Trainer, da die ersten Lockerungen der Eindämmungsverordnung ja wieder ein Sport im Freien erlauben, wie man denn aktuell ein Training insbesondere im Fußball durchführen kann und sollte. Wie kann man zum einen die Auflagen erfüllen und auf der anderen Seite ein sinnvolles Training durchführen? Auch alles neue Herausforderung für uns, für die Trainer und selbstverständlich auch für unsere Spieler und die vielen Kinder in unserem Nachwuchs, die sich dann an diese Auflagen halten müssen.

Es ist nicht einfach, aber es wird für alles eine Lösung geben. Und so werden wir seitens der Sportgemeinschaft Geltow alles Notwendige tun, damit unsere endlich wieder gegen den Ball treten, schlagen oder die Kugel schieben können. Viele können es nicht erwarten, endlich wieder mit Gleichgesinnten ihren Sport zu betreiben.

Jörg Steinbach
Präsident
Im Namen des Vorstandes der Sportgemeinschaft Geltow